Aktuelles
Nutzung des Lesesaals nach Voranmeldung und unter Beachtung der bekannten Schutz- und Hygieneregeln
Für die Nutzung des Lesesaals ist es erforderlich, dass Sie Ihren geplanten Besuch schriftlich (archiv@ekvw.de) voranmelden und die Bestätigung Ihres Termins abwarten. Wir bitten weiterhin um die Beachtung der bekannten Schutz- und Hygieneregeln (Nasen-/Mundschutz, Abstand, Desinfektion). Um einen möglichst kontaktfreien Lesesaalbetrieb zu ermöglichen, bemühen wir uns im Vorfeld um eine ausführliche schriftliche Auskunftserteilung. Für vereinzelte Rückfragen während der Benutzung ist eine telefonische Kontaktaufnahme (mit dem eigenen Mobiltelefon) mit dem oder der zuständigen Sachbearbeiter/in möglich.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
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Landeskirchliches Archiv unter neuer Leitung | Start für den digitalen Lesesaal
Das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen mit Sitz in Bielefeld hat eine neue Leitung: Zur Nachfolgerin des bisherigen Archivleiters Wolfgang Günther, der in den Ruhestand geht, ernannte die Kirchenleitung dessen bisherige Stellvertreterin, die Diplom-Archivarin Ingrun Osterfinke. Vorausgegangen war ein mehrstufiges, externes Bewerbungsverfahren.
Das Landeskirchliche Archiv sichert Dokumente der westfälischen Landeskirche und berät auch Kirchengemeinden, kirchliche Werke und Vereine bei der Einrichtung eigener Archive. Zum Teil geht das Archiv- und Kulturgut bis in die Zeit vor der Reformation zurück. Neben Akten, Urkunden, Kirchenbüchern oder Nachlässen kirchlicher Persönlichkeiten zählen hierzu künftig auch digitale Unterlagen aus den kirchlichen Verwaltungen.
„Das gesamte Archivwesen befindet sich am Wendepunkt der digitalen Transformation", so Ingrun Osterfinke. „Ich freue mich auf die schöne Herausforderung, die Zukunft unseres Archivs strategisch gestalten zu können.“ Besonders am Herzen liegt der Archivarin dabei, der interessierten Öffentlichkeit einen einfachen und niederschwelligen Zugang zu den historischen Quellen zu ermöglichen. Denn ein kirchliches Archiv sei nicht nur Gedächtnis der Kirche, sondern diene darüber hinaus als Wissenslieferant, um das kirchliche Wirken in der Gesellschaft zu dokumentieren und somit als Teil der historischen Forschung sichtbar zu machen, so Osterfinke.
Ein wichtiger Baustein ist schon mit dem Start eines digitalen Lesesaals gelungen. Mit Fördermitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) und des Deutschen Bibliotheksverbandes konnte das Landeskirchliche Archiv Bestände digitalisieren, die auch weit über den westfälischen Bezug hinaus von zentraler Bedeutung sind. Einen einzigartigen Quellenfundus bietet darunter die Bielefelder Sammlung zum Kirchenkampf der Bekennenden Kirche in der NS-Zeit. Schon jetzt stehen rund 450.000 Einzeldigitalisate zur Einsichtnahme zur Verfügung. Bald sollen diese auch im Portal der Archive in Nordrhein-Westfalen (www.archive.nrw.de) abrufbar sein.
Auch Familienforschende können im Bielefelder Archiv online suchen. Sie finden über das Kirchenbuchportal Archion (www.archion.de) die Digitalisate sämtlicher historischer Kirchenbücher aus dem Bereich der Landeskirche.
„Derzeit digitalisieren wir noch weitere zentrale Bestände“, freut sich Ingrun Osterfinke, „darunter die Protokolle der frühesten Synoden in Westfalen seit dem 17. Jahrhundert sowie die Sammlung Kurt Gerstein, die das Wirken einer der umstrittenen Figuren des deutschen Widerstands in der NS-Zeit dokumentiert.“